Der verzweifelte Aufbruch zu neuen Ufern

In den 1920er-Jahren gab es immer mehr Menschen, die keinen Platz in der Stadt fanden, keine Arbeit, kein Dach über dem Kopf und als "arbeitsscheues Gesindel" aus der Stadt vertrieben wurden. Als 'Wilde' hausten sie in den Donau-Auen.

Angesichts deren Lebensumstände gründete ein ehemaliger Abgeordneter des Niederösterreichischen Landtages und nunmehr bei der Stadt Wien angestellter Kassenbeamter eine Initiative für Obdach- und Arbeitslose. Bei den Wiener Gemeinderatswahlen war Josef Wagner damit ein großer Erfolg beschieden. 

 

Ein All-Parteienbeschluss 1927 widmete den Mittellosen eine Fläche von 104 Hektar in der Lobau. In großer Aufbruchstimmung begannen sie mit Rodungen und bauten ihre Behausungen – einfache Bretterhütten und Wellblechbaracken.

Viele verabschiedeten sich noch in den ersten Monaten, da ihre Vorstellungen vom freien Siedlerleben auf die harte Realität eines mühsamen Arbeitslebens prallten. Jene, die durchhielten, konnten sich mit Obst- und Gemüseanbau sowie Kleintierzucht über Wasser halten.

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